Beschreibung:
Eine Komposition, die man gerne (auch? oder vor allem?) für sich allein spielen könnte oder möchte: ein Stück „per se“ also. Die Hörerschaft ist weniger Adressat, vielmehr könnten die Zuhörenden eine Teilnehmerschaft bilden. Sie sind mit dabei, wenn jemand mit diesen Klängen ganz bei sich und für sich ist. So der Titel „musique intérieure“.
Eine Musik bei sich zuhause spielen? – in Anwesenheit einiger Freunde? Eine Musik im Freien, draußen in der Natur? Denkbar und möglich. Vielleicht lädt diese Musik auch zur (andauernden) Beschäftigung ein: Musizieren „per se“ könnte eine Aktivität wie Lesen werden! Man verbringt etliche Zeit, vielleicht Wochen, mit „seinem Stück“ wie mit einem Buch, man wählt selbst aus, wie viel man spielen möchte, man kann frei zu gespielten Passagen zurückkehren, also quasi „zurückblättern“. Musikmachen wie Lesen: Einfach tun. Und alle, die den Wunsch haben, können dabei sein.
(Eva-Maria Houben)
Das Werk wurde ursprünglich für die chinesische Bambusquerflöte Dizi komponiert. Klanglich steht die Dizi etwa in der Mitte zwischen der europäischen Querflöte und der Blockflöte. Aber ihr Klang beinhaltet – mal mehr, mal weniger deutlich – Luftgeräusche, sodass es sehr überzeugend ist, dass die Komponistin das Werk ohne Änderung der Noten auch für das Shakuhachi spielbar macht.