Beschreibung:
„Azuma“ bezeichnet den Osten, also die Region um Tokio, und „Shishi“ (dieses Wort wird, wenn es auf ein anderes Wort folgt, „Jishi“ ausgesprochen ) bedeutet Löwe. Damit ist aber kein Tier gemeint, sondern der traditionelle Löwentanz „Shishimai“, der zu festlichen Anlässen aufgeführt wird.
Ein Überblick über die japanische Musikgeschichte zeigt, dass das „Lied“, begleitet von der Shamisen, zunächst im Mittelpunkt stand. Im Laufe der Zeit entwickelten sich die instrumentalen und technischen Aspekte immer weiter, bis schließlich eine Form entstand, bei der der größte Teil eines Musikstücks aus rein instrumentalen Passagen ohne Gesang besteht.
Diese Form wird „Tegotomono“ genannt, und Minezaki Kōtō, der Komponist dieses Stückes, das Ende des 18. Jahrhunderts entstand, gilt als einer der wichtigsten Wegbereiter dieser Entwicklung. Im 19. Jahrhundert wurden die Stücke noch technischer und virtuoser, was wiederum eine neoklassizistische Bewegung als Gegenreaktion hervorrief – ein interessantes Phänomen, das auch Parallelen zur westlichen Musikgeschichte aufweist.
Der Liedtext erzählt die Geschichte eines Mannes vom Land, der zu Neujahr das Rotlichtviertel von Tokio besucht. Dieser Mann ist völlig fasziniert von einer schönen Prostituierten, und auch die Prostituierte wird durch seine lieben Worte emotional aufgewühlt. Diese Darstellung einer Liebe im Rotlichtviertel ist eingebettet in die fröhlichen und festlichen Bilder des Neujahrsfestes, wie unter anderem beispielsweise den Löwentanz.
(Tomoya Yokokawa)